Treptow

Treptow
Trẹptow
 
[-to],
 
 1) Stadtbezirk im Südosten Berlins, 40,6 km2, 113 100 Einwohner; liegt größtenteils westlich von Dahme und Spree, die zum Teil die Ost- und ganz die Nordgrenze bildet, und erstreckt sich etwa 15 km von Nordwesten nach Südosten. Treptow wird von Osten nach Westen vom Teltowkanal durchzogen, der im Westen über weite Strecken den Verwaltungsbezirk begrenzt. Nördlich davon liegen die Ortsteile Baumschulenweg, Niederschöneweide, Johannisthal und Adlershof, südlich, zum Teil auf der Grundmoränenfläche Teltow, die Ortsteile Altglienicke und Bohnsdorf. Im Nordwesten bildet der Landwehrkanal die Grenze. Treptow war bis zur Vereinigung Berlins nach Köpenick der zweitgrößte Industriebezirk von Berlin (Ost). Vorherrschend sind Betriebe der elektrotechnischen, elektronischen, chemischen Industrie, Buntmetallurgie und des Maschinen- und Gerätebaus. An der Spree befinden sich der 84 ha große Treptower Park mit Sowjetischem Ehrenmal (1949 eingeweiht), die Archenhold-Sternwarte (1896 erbaut) am Karpfenteich, südöstlich anschließend der Plänterwald (110 ha; im Nordteil Vergnügungszentrum Spreepark); nördlich von Johannisthal breitet sich die Königsheide aus, westlich davon liegt das Arboretum (3,5 ha) der Humboldt-Universität. Auf dem Gelände des ehemaligen Fernsehzentrums Adlershof und Flughafens Johannissthal siedelten sich u. a. Institute der Humboldt-Universität an. - Aus der seit dem 16. Jahrhundert bekannten Fischerei Trepkow bildete sich Anfang des 18. Jahrhunderts ein Vorwerk, das von der Stadt Berlin übernommen wurde, die hier im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts Kolonisten ansiedelte. Bis 1874 war Treptow Gutsbezirk, 1876 wurde es Gemeinde, in der sich nach 1900 Industriebetriebe ansiedelten. Seit 1920 gehört Treptow zu Groß-Berlin. - 1945-90 war es Teil von Berlin (Ost).
 
 2) polnisch Trzebiatów [tʃɛ'bjatuf], Stadt in der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 in der aufgelösten Woiwodschaft Szczecin [Stettin]), Polen, in Pommern, an der unteren Rega kurz vor ihrer Mündung in die Ostsee, 9 900 Einwohner; Möbelfabrik, Sägewerk, Nahrungsmittel-, Baustoffindustrie, Maschinenbau.
 
 
Teilweise erhaltene Wehrmauer mit Festungstürmen (13.-15. Jahrhundert); gotische Marienkirche (erste Hälfte 14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert), Turm 1773 angebaut; spätgotische Kapelle der heiligen Gertrud (15. Jahrhundert).
 
 
Treptow wurde 1170 erstmals urkundlich erwähnt. 1277 erhielt die Siedlung Stadtrechte. 1534 wurde hier der Landtag abgehalten, der die Einführung der Reformation in Pommern beschloss. Treptow kam 1945, bis dahin amtlich Trẹptow a./Rega, unter polnische Verwaltung, die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 anerkannt.

Universal-Lexikon. 2012.

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